Aus eigenem Antrieb.
LERNEN AM TUN
Aus eigenem Antrieb.
LERNEN AM TUN
Das Leben „begreifen“
Kinder wollen tätig sein, sich aus eigenem Antrieb entwickeln und bilden. Sie lernen voneinander, fördern sich gegenseitig und steigern ihre schöpferischen Fähigkeiten. Es ist uns ein Anliegen, die Kinder mit und ohne Behinderung gemäß unserem Leitbild gemeinsam im Alltag zu fördern und am Lebensraum Kindergarten teilhaben zu lassen. Kinder mit Behinderung fordern uns auf, geeignete assistierende Hilfen zu entwickeln, um ein Miteinander zu ermöglichen. Unsere Waldorfkindergärten sind für die Kinder eine Erfahrungswelt der unmittelbaren, aktiven Teilnahme am Leben durch Eintauchen in vielfältige, differenzierte Tätigkeiten und sinnliche Wahrnehmungen. Sinnespflege bei uns bedeutet Lernen am Tun auf ganzheitliche Weise. Aus diesem Grunde besteht der Alltag bei uns aus einer Fülle von Betätigungsmöglichkeiten. Die Kinder können ihrem Bedürfnis nachgehen, sich zu beteiligen, Neues zu erfahren und Aufgaben zu bewältigen, an denen sie wachsen und ihre Impulse entfalten, Autonomie und Freiheit entwickeln können. In diesem Zusammenhang kommt dem freien Spiel bei uns eine große Bedeutung zu, denn die unbewussten Bildungsprozesse werden zu bewussten Bildungsmöglichkeiten.
Unbeeinflusst mit der Welt verbinden
Im Spiel werden sämtliche Lebenskompetenzen grundlegend geübt, zugleich bietet es dem Kind eine hervorragende Möglichkeit, seine eigene Individualität zu entfalten. Wir legen Wert darauf, dem Spiel möglichst unbeeinflusst und von frei von lehrhaften und reflektierenden Einflüssen durch uns Erwachsene Raum zu geben. Wie nebenbei verinnerlicht das Kind im freien Spiel auch seine Welterfahrung. Es „begreift“ buchstäblich naturgesetzliche Zusammenhänge, wenn es z.B. einen Turm errichtet. Das ganze Repertoire der Gesetze der mechanischen Physik wird erfasst. Auf diese Weise bildet sich das Kind selbst – nicht durch gedankliche Betrachtung und Reflexion, sondern durch tätiges „sich verbinden“ mit der Welt. So werden u.a. Naturgesetze und Phänomene ganz intensiv wahrgenommen.
Nachahmung ist impliziertes Lernen. Durch die Haltung und die Tätigkeiten der Erwachsenen wird die Nachahmungsfähigkeit der Kinder bewusst angeregt und gepflegt. Aus dieser Haltung heraus leben wir ethische und soziale Werte vor. So kann sich dem Kind – ohne Belehren – der Sinn des Lebens erschließen.